Chimney-Graft
Eine Alternative für dringend zu versorgende symptomatische Aneurysmen ist der Chimney-Graft. Dabei wird ein Stentgraft in die Nierenarterien eingebracht und deren Abgang nach kranial verlagert. Über diesem wie ein Schornstein nach oben ragenden Nierenarterienstent wird dann der Aortenstent an die Aortenwand anmodelliert. Das Verfahren kann mit fertig konfektionierten Stentgrafts angewendet werden. Es ist deshalb kostengünstig und technisch vergleichsweise einfach.
Patient mit symptomatischem aortoiliakalem Aneurysma mit Verschluß der gesamten linken Beckenarterie, Kompression der linken Beckenvene durch das Aneurysma und Thrombose der linksseitigen Becken- und Beinvenen. Der Abstand der linken Nierenarterie vom Aneurysma beträgt nur 8 mm. Bei einer offenen Operation müsste die Aorta oberhalb der Nierenarterien geklemmt werden. Da der Patient eine Magenresektion mit antekolischer Gastrojejunostomie hatte, ist der operative Weg zum renalen Aortensegment verbaut und eine suprarenale Freilegung schwierig und mit dem Risiko von Darmläsionen verbunden. Deshalb wurde eine Versorgung mit einem aortouniiliakalen Stent und Verlängerung der linken Nierenarterie mit einem Chimney-Graft geplant.
Über die linke Armarterie wurde die linke Nierenarterie sondiert und ein Advanta V18 Stentgraft eingebracht.
Dann Platzierung eines aortouniiliakalen Endurant-Stentgraftes unterhalb der rechten Nierenarterie, Freisetzung und Anmodellieren an die Aorta und den Chimney-Graft mit einem Reliant-Ballonkatheter.
Die linken Beinarterien wurden mit einem Crossover-Bypass revaskularisiert.