Varizen

Krampfadern oder Varizen sind erweiterte oberflächliche Beinvenen, in denen das Blut entgegen der normalen Flußrichtung zurück ins Bein fließt.

Die Varikosis gehört in den Industrieländern zu den häufigsten Erkrankungen mit steigender Tendenz.

Die erweiterten Venen sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Der ständige Blutrückfluß kann erhebliche Beschwerden verursachen und führt auf lange Sicht zu Schäden an Haut und subkutanem Fett wie Stauungsdermatitis, Lipodermatosklerose und chronischen Wunden (Ulcus cruris), für deren Behandlung allein in Deutschland jährlich 4 Milliarden Euro ausgegeben werden. Diese Kosten könnten eingespart werden, wenn Varizen durch vernünftigen Lebenswandel vermieden oder rechtzeitig mit effektiven Behandlungsmethoden versorgt würden.

Pigmentierung an beiden Unterschenkeln bei Insuffizienz der Vena saphena magna
Stauungsdermatitis, Pigmentierung und Ulcera bei Insuffizienz der Vena saphena magna

Während das arterielle Blut durch die Kontraktion des Herzmuskels weitertransportiert wird, erfolgt der Rücktransport des venösen Blutes entgegen der Schwerkraft vom Fuß zum Herzen durch die sogenannte Muskelpumpe. Bei Bewegung des Sprunggelenkes mit Anspannung der Wadenmuskulatur werden die in der Muskulatur verlaufenden tiefen Beinvenen durch die Muskulatur komprimiert und das Blut weitergepumpt. Venenklappen verhindern einen Rückfluß bei entspannter Muskulatur. Regelmäßiges Gehen in flachen Schuhen ist Grundvoraussetzung für einen geordneten venösen Rückfluß.

Eine mangelnde Aktivierung der Muskelpumpe bei Tätigkeiten im Stehen oder Sitzen oder Gehen in Spitzfußstellung auf high heels führt zu einem Rückstau des Blutes im Bein mit Schwellung und schweren Beinen auch bei morphologisch noch intakten Venen. Wenn das Blut in den tiefen Venen aufgrund fehlender Muskeltätigkeit nicht weitergepumpt wird, fließt es über Perforansvenen in die oberflächlichen Venen, die durch den vermehrten Blutfluß weiter werden.

Mit zunehmendem Alter lässt die Elastizität des Bindegewebes nach. Dann halten die Venenwände dem hydrostatischen Druck im Stehen nicht mehr stand und dehnen sich aus. Davon sind zuerst die oberflächlichen Venen betroffen, die im weichen subkutanen Fettgewebe liegen und keine äußere Unterstützung durch Muskeln und Faszien haben. Durch die Zunahme des Venendurchmessers schließen die Venenklappen nicht mehr und es kommt zu einem Reflux des Blutes. Je mehr Klappen undicht werden, desto weiter fließt das Blut zurück. Dadurch wird nicht nur der Venendurchmesser ständig größer, es kommt auch zu einer Längenausdehnung der Venen, die dann nicht mehr geradlinig, sondern meanderförmig verlaufen. Daher stammt der Name Krampfadern, abgeleitet vom früheren Namen „Krummadern“.

Stark erweiterte Vena saphena magna insbesondere im Mündungsbereich mit stark elongierten, meanderförmigen Seitenästen

Im Bereich des unteren Insuffizienzpunktes fließt das Blut der refluxiven  oberflächlichen Venen in die tiefen Venen zurück. Diese ständige Rezirkulation führt zu einer Zunahme des Flußvolumens in den tiefen Venen mit nachfolgender Zunahme des Venendurchmessers und daraus resultierender Klappeninsuffizienz auch der tiefen Venen.

Kontakt

PD Dr. Friedrich Reichenbach
Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie

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